Urban Gardening – Natur in der Stadt

Nicht jede Person hat das Glück zwischen bunten Blumenwiesen zu wohnen und von der Natur quasi umringt zu sein. Viele zieht es berufsbedingt in die Stadt und – seien wir mal ehrlich – das Stadtleben hat auch einige Vorteile. Nur fehlt es dann oft an eben jenen Blumenwiesen und der Nähe zur Natur. Mittlerweile gibt es einige Konzepte, um Städte grüner zu gestalten. Eins davon stellen wir dir jetzt vor.

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Was ist eigentlich ‘Urban Gardening’?

Urban Gardening (auf Deutsch: Städtisches Gärtnern) will die Natur in die Stadt holen und sie so grüner gestalten. Der Vorteil dieses Konzeptes ist, dass jede:r die Möglichkeit hat, selbst etwas beizutragen. Einzige Voraussetzung sind kleine Anbauflächen wie ein Balkon, eine Terrasse, vielleicht sogar ein Garten oder auch einfach nur äußere Fensterbänke. Christian Ulrichs, Professor für Urbane Ökophysiologie an der HU Berlin, definiert Urbanen Gartenbau 2006 im VDL-Journal: Magazin für Agrar, Ernährung, Umwelt wie folgt: “die meist kleinräumige, gärtnerische Nutzung städtischer Flächen innerhalb von Siedlungsgebieten oder in deren direktem Umfeld”. Dabei stehen nachhaltige Bewirtschaftung, umweltschonende Produktion und bewusster Konsum im Vordergrund.

Den Ideen beim Urban Gardening sind keine Grenzen gesetzt.  © oduaimages/ canva.com

Städtischer Dschungel – Was sind die Vorteile?

Zur heutigen Zeit gibt es ein hohes urbanes Bevölkerungswachstum. Das heißt, dass immer mehr Personen in die Städte ziehen, unsere Städte immer größer und Grünflächen immer weniger werden. Diese Entwicklung treibt auch den Klimawandel voran. Mit den schwindenden Grünflächen verschwinden Lebensräume für viele Pflanzen- und Tierarten, sodass Pflanzen wie Tiere nach und nach aussterben und die biologische Vielfalt abnimmt. Mit dieser wiederum schwindet das ökologische Gleichgewicht, das wir benötigen, um gut auf unserer Erde leben zu können. Urban Gardening soll dazu zumindest ein wenig Abhilfe leisten: Auch du kannst , genauso wie jede:r andere Stadtbewohner:in, einen Beitrag zur Arterhaltung, zur Nachhaltigkeit und zum Klimaschutz leisten. Zusätzlich gibt es für dich als Individuum noch ganz andere Vorteile. Pflanzen machen glücklich, allein ihre Farben können unseren Gemütszustand positiv verändern. Die leuchtend bunten Blüten erwecken Kreativität und Lebenslust, die grüne Farbe der Blätter wirkt entspannend und erholend auf den ganzen Körper. Außerdem stellt Urban Gardening einen guten Gegensatz zur zunehmenden Digitalisierung der heutigen Zeit und der oftmals fehlenden Naturnähe dar. Durch die kleineren Wohlfühloasen in der Stadt hat jede:r mal die Möglichkeit, dem Alltag zu entfliehen und den Kopf freizubekommen.

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Natur auf kleinem Raum – Platzsparend gärtnern

“Für Gemüse habe ich auf meiner kleinen Terrasse doch gar keinen Platz” ist nur ein Satz von vielen, die fallen, wenn es um das Gärtnern in Stadtwohnungen geht. Aber stimmt das überhaupt noch? Mittlerweile gibt es genug Möglichkeiten, auch mit begrenztem Platz ganz Großes zu schaffen. Blumenkästen sind ein toller Ort für Tomaten und Radieschen, Erdbeeren machen sich prima in Blumenampeln und vieles, was sonst keinen ebenerdigen Platz findet, kann vertikal angebaut werden. Vor allem durch das Vertical Gardening wird viel Platz geschaffen, wo auf den ersten Blick keiner ist. So kommen unter anderem vertikale Pflanzsysteme aus Paletten, stapelbaren Topfmodulen oder hängenden Töpfen zum Einsatz.


Gleich doppelt nachhaltig – 

DIY-Pflanzgefäße

Eine große Auswahl passender Pflanzgefäße zum Urban Gardening findest du problemlos sowohl online als auch im Pflanzengeschäft deiner Wahl. Aber ein Grundgedanke des Urban Gardening ist die Nachhaltigkeit: Daher gibt es auch eine Menge Anleitungen, um Pflanzgefäße selbst herzustellen. So können auch alte Konservendosen, Eimer, Paletten und Tetrapaks weiter verwendet werden und finden noch einen tollen Nutzen in deiner kleinen grünen Oase. Achte doch in Zukunft hin und wieder mal darauf, was bei dir so in den Müll wandert und ob du daraus vielleicht noch ein Pflanzgefäß oder eine Anzuchtschale basteln kannst.

Es gibt eine schöne Auswahl an verschiedenen Gemüsesorten für das Gärtnern auf Balkon und Terrasse.

Welche Pflanzen eignen sich zum Urban Gardening?

Durch den geringen vorhandenen Platz hat das Urban Gardening natürlich auch seine Grenzen. Durch die steigende Beliebtheit gibt es allerdings immer mehr Möglichkeiten: Viele Pflanzen werden zunehmend kleiner und kompakter gezüchtet, um auch den Anbau auf dem Balkon und der Terrasse zu ermöglichen. Viele Gärtnereien bieten mittlerweile sogar extra Balkongemüse an. Besonders gut geeignet sind Tomaten, Paprika und Erdbeeren. Auch Radieschen, kleine Bohnensorten und Chilis machen sich gut auf kleinem Raum. An Kräutern sind vor allem solche mit hängendem oder buschigem Wuchs zu empfehlen wie kriechender Rosmarin, Kümmel-Thymian, Buschbasilikum oder Schnittknoblauch. Und auch wenn du keine Lust auf Obst, Gemüse und Kräuter auf deinem Balkon hast, ist die Auswahl an blühenden und immergrünen Pflanzen riesengroß, sodass du das ganze Jahr über Freude an einem bepflanzten Balkon hast und nebenbei noch Insekten ein schöne Nahrungsquelle gibst. Spricht jetzt noch irgendetwas gegen deine eigene kleine Pflanzen-Oase? Nein? Na dann, los geht’s! Blumixx wünscht dir viel Freude bei der Gestaltung deines Urban Garden. :)