Katzenfreundliche Balkonpflanzen

Sie können noch so frech sein, trotzdem lieben wir unsere Fellnasen. Natürlich soll es unseren kuscheligen und hin und wieder hochnäsigen Stubentigern bei uns zuhause an nichts fehlen – das gilt auch für den Balkon. Aus diesem Grund stellen wir euch hier einige unbedenkliche Balkonpflanzen für Katzen vor – für eine unbeschwerte gemeinsame Zeit auf Balkonien.

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Grundsätzlich solltest du dir hinsichtlich Katzen und Pflanzen immer wieder die folgenden Fragen stellen, die die mögliche Schädlichkeit einer Pflanze für deine Katze beeinflussen: 

  • In welchem Zustand (Alter, Größe, Allergien, Vorerkrankungen) ist meine Katze? 
  • Wo kommt meine Pflanze her? Sind vorab durch Düngung, Standort oder Züchtung Schadstoffe entstanden?
  • Wie gehe ich selbst mit der Pflanze um? (Spritzen, Blattglanzmittel oder synthetische Dünger wirken sich negativ auf die Verträglichkeit aus. Manche Pflanzen nehmen auch Schadstoffe aus der Luft wie Autoabgase oder Zigarettenrauch auf, was sich ebenfalls negativ auswirkt.) 
  • Ist die Pflanze an sich giftig? Wenn ja, welche Pflanzenteile? Wie stark? 
  • Welche Menge an Pflanzenteilen nascht meine Katze? 

 Mit dieser Information im Hinterkopf stellen wir dir folgende Pflanzen als unbedenkliche Balkondekorationen vor:

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Nicht nur für die Katz: Hornveilchen

Das Hornveilchen (Viola cornuta) ist bei Mensch und Katze beliebt, und das ohne unerwünschte Nebenwirkungen. Selbst ausgesät kannst du zudem sicherstellen, dass es keine schädlichen Spritzmittelrückstände enthält. Bei gekauften Pflanzen solltest du entsprechend einige Zeit abwarten, bevor du die Veilchen für die Katzen zugänglich aufstellst, damit sich derartige Stoffe abbauen können: Die ein oder andere Fellnase knabbert nämlich auch gern einmal an den bunten Blüten. Viola cornuta fühlt sich an halbschattigen wie sonnigen Standorten wohl, steht aber am liebsten hell. Eine durchlässige, humose und feuchte Erde ist ideal, Staunässe sollte jedoch dringend vermieden werden. Das Untermischen von Kompost dient der zusätzlichen Nährstoffversorgung. Als Langzeitblüher zeigen Hornveilchen ihre Blüten in vielen unterschiedlichen Farben ab März, im Herbst kommt dann eine zweite Blüte nach. Es gibt zahlreiche unterschiedliche Farbverläufe und Muster – seinen Namen verdankt das Hornveilchen jedoch dem kleinen Horn am Ende der Blüte. Auch Bienen erfreuen sich daran. Es ist bis etwa minus 15°C winterhart und hält in der Regel ein bis zwei Jahre. Tannenreisig und Vlies bieten ihm Winterschutz. Hornveilchen eignen sich gut als Unterpflanzung in größeren Kübeln oder für langfristig blühende Pflanzenarrangements. Eine wunderbar bunte Balkonbereicherung für dich und deine Stubentiger!

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Katzenfreundliche Menschen-Naschpflanze: Heidelbeere

Als schmackhafte Menschen-Naschpflanze auf einem katzenfreundlichen Balkon eignet sich die Heidelbeere (Vaccinium myrtillus). Die Stubentiger werden eher nicht von ihr naschen, dennoch ist sie als unbedenklich einzustufen und sorgt über das Jahr für optische wie schmackhafte Offenbarungen.

Heidelbeersträucher wachsen vorzugsweise in humoser saurer Erde, die sandig bis moorig beschaffen ist. Im Pflanzgefäß kannst du zu diesem Zweck Nadelholz-Rindenkompost unter das Substrat mischen. Rhododendrenerde eignet sich ebenfalls. Die letzte Schicht bildet nochmals Nadelholz-Mulch, der Unkraut unterdrücken und die Wuchsbedingungen der Blaubeere optimieren soll. Ein Platz an der Sonne und viel (kalkarme!) Feuchtigkeit – allem voran, wenn die Beeren reifen – machen die Heidelbeere rundum zufrieden. Alle zwei Jahre solltest du sie umtopfen und nach 3 bis 4 Jahren zurückschneiden, da sie an zweijährigen Pflanzentrieben die beste Ernte liefert. Im Anschluss an den Rückschnitt empfiehlt sich eine Volldüngergabe. Die im Frühjahr und Sommer kräftig grünen Blätter zeigen sich im Herbst im roten Kleid. Die weißen Glockenblüten ziehen im Mai die Blicke auf sich, bevor zwischen Juli und September die leckeren blauen Früchte geerntet werden können. Achtung: Blaue Lippen vorprogrammiert!

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Am besten nur einen Katzensprung entfernt: Katzengamander

Katzengamander (Teucrium marum) trägt seinen Namen nicht umsonst: Er ist eine potentielle Favoritenpflanze deiner Fellnase. Vor allem seine Blätter enthalten Stoffe, die anziehend auf sie wirken. Diese kommen am besten bei älteren und verdorrten Blättern zur Geltung und sind für die kleinen Tiger geradezu berauschend. Die filigranen rosa bis rötlichen Blüten zeigen sich zwischen Juli und August. Von Haus aus der Katzengamander unschädlich für Katzen. Damit das so bleibt, solltest du nur organische gedüngte Kräuter- oder Gemüseerde ohne Zusätze benutzen, wie du sie auch für deine Gemüsebeet verwenden würdest. Durchlässig und sandig hält das Substrat die idealen Bedingungen bereit. Auch ist es wichtig, Pflanzen (oder Saatgut) zu kaufen, die nicht mit Pflanzenschutzmitteln oder ähnlichem behandelt wurden. Bio-Qualität ist hier das Stichwort. Der Gamander liebt vollsonnige Standorte. Den Winter kann er in unseren Gefilden nicht draußen verbringen. Abgesehen davon ist er sehr robust und erträgt das ausgiebige Bespieltwerden von Stubentigern, ein wenig Dürre und den ein oder anderen Rückschnitt. Zudem kann er sich selbst aussamen und so vermehren: Mehr Katzengamander, mehr Katzenfreude!

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Back to the roots: Katzengras

Katzengras (Cyperus zumula) ist ein Sammelbegriff für viele Arten von Gräsern, an denen unsere Stubentiger gerne knabbern. Oftmals im Zimmer gehalten, findet es auch auf dem sommerlichen Balkon ein Plätzchen. Das Katzengras dient seinen Namensgebern nicht nur zum Spaß an der Freude, es erfüllt auch einen medizinischen Nutzen: Das Knabbern unterstützt die Katzen darin, Haare, die z.B. beim Putzen in den Magen gelangen und die sie nicht verdauen können, wieder hervorzuwürgen. Katzengras steht am liebsten an einem hellen Platz, an dem es der Sonne nicht direkt ausgesetzt ist. Eine feuchte, schwere Erde schafft ideale Wuchsbedingungen. Dafür eignet sich beispielsweise eine gewöhnliche Blumenerde, die mit ein wenig Sand angereichert wird. 

Katzengras mag es sehr feucht: der Untersetzer darf allzeit mit Wasser gefüllt sein. Die Pflanze sollte jedoch hinterherkommen – Staunässe ist auch hier nicht ratsam. Über einen Wassersprühregen (aus der Sprühflasche) im heißen Sommer freut sich das Katzengras ebenfalls. Du solltest es jedoch nicht düngen, um deine Katze nicht zu gefährden. Jedes bis jedes zweite Jahr im Frühling wird es Zeit für einen größeren Topf, in dem sich das Gras weiter ausbreiten kann. Den Winter über verweilt es im Haus, wo bei trockener Luft auch hin und wieder zur Wasser-Sprühflasche gegriffen werden sollte, um die Pflanze grün und vital zu halten. Wichtig: Ungefährlich für Katzen sind in erster Linie weiche Katzengras-Sorten, da scharfkantige Sorten – vor allem bei regelmäßigem Verzehr – magenschleimhautreizend wirken können. Auch weiche Sorten können mit der Zeit verhärten, was du mit regelmäßigem Zurückschneiden verzögern kannst – nach der Blüte ist das Katzengras nicht mehr essbar. Das alles solltest du im Blick behalten und darauf Acht geben, wie oft und wie viel dein kleiner Tiger vom Katzengras isst.

„California, here we come”: Säckelblume

Eine sehr dekorative Balkonpflanze für den katzenfreundlichen Balkon ist die Säckelblume (Ceanothus). Obwohl sie nicht zum Verzehr empfohlen wird, ist sie als unbedenklich einzustufen und sorgt für blaue Farbtupfer auf dem Katzenbalkon. Die umgangssprachlich auch als Amerikanischer oder Kalifornischer Flieder bezeichnete Pflanze wünscht sich einen besonders sonnigen und warmen Platz mit Windschutz, z.B. vor einer südlich ausgerichteten Hauswand. Eine kalkige, lockere und sandig bis schwach lehmige Erde bildet das ideale Substrat. Mineralische sollten humosen Substraten vorgezogen werden. Düngen ist nicht notwendig, im Pflanzgefäß solltest du die Säckelblume hin und wieder gießen, sie kann jedoch besser mit Dürre als mit Überwässerung umgehen. Das Entfernen von Verblühtem im Sommer und ein ausgiebiger Rückschnitt vor dem Neuaustrieb im Frühjahr regt die Blütenbildung an, da die Säckelblume ihre Blüten am frischen Holz entwickelt. Im Winter solltest du das Pflanzgefäß gut vor Frost und Regen bewahren sowie das Substrat und den unteren Teil des Strauchs mit Tannenreisig bedecken. So verhinderst du Staunässe und Frost, damit du im nächsten Jahr weiter Freude am Amerikanischen Flieder hast.

(Katzen-)Knuddelpflanze: Wollziest

Zu guter Letzt stellen wir eine flauschige Pflanze vor, die nicht nur deine Katzen, sondern auch Bienen mögen werden: den Wollziest (Stachys byzantina). Wegen seiner spitzen wuscheligen Blätter wird er in der Umgangssprache auch Esels- oder Hasenohr genannt. Wollziest mag es super sonnig und benötigt ein durchlässiges lockeres Substrat, das ihn vor Staunässe bewahrt – die mag er nämlich überhaupt nicht! Auch eine Drainage unten im Pflanzgefäß ist von Vorteil. Es gilt: Lieber ein wenig Dürre als zu viel Plürre! Zwischen Juni und August zeigt das Eselsohr seine unscheinbaren Lippenblüten, die entweder in Rosa oder silbrigem Weiß Bienen auf sich aufmerksam machen. Dünger braucht der Wollziest nicht und auch die Bewässerung sollte nur sparsam sein. Im Frühling sowie im Anschluss an die Blühphase kannst du dürre Blätter und Verblühtes entfernen, um den Wollziest wieder fit und hübsch zu machen. Eigentlich ist Wollziest ein Bodendecker und breitet sich sicher gut in deinem Pflanzgefäß aus – deine Fellnasen werden aber höchstens mit ihm schmusen, nicht von ihm naschen, so soll es sein!

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