Blattschmuckpflanzen für den Balkonkasten

Bei der Gestaltung des eigenen Balkons fragt ihr euch bestimmt auch welche Pflanzen zu einem selbst passen, haustierfreundlich sind und welche Blütenfarben gut mit dem Rest des Dekors harmonieren, oder? Aber es müssen nicht immer Blühpflanzen sein! Denn es gibt so einige Pflanzen, die auch mit ihrem Blattwerk punkten können.

Vorab: Auch bei Blattschmuckpflanzen sollte man auf den Standort des Balkons achten. Einige gedeihen beispielsweise am besten auf einem sonnigen Balkon, manche ziehen doch lieber den Halbschatten vor.

Hier sind ein paar Ideen unsererseits für Blattschmuckpflanzen für euren Balkon. 

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©  maxsheb/ 123RF.com

Buntnessel

Die Buntnessel (Plectranthus scuttelarioides) besticht mit ihrem äußerst dekorativen bunten Laub. Die meist zweifarbigen Blätter erstrahlen oft in Rot- oder Rosa-Tönen in Kombination mit Grün. Die Blüte geht von Juni bis Oktober, ist jedoch relativ unscheinbar. Außerdem ist die Buntnessel sehr pflegeleicht. Ist die Erde gut vorgedüngt, braucht sie eigentlich nur noch genügend Licht und Wasser. Jedoch sollte sie nicht in der prallen Sonne stehen, weil sonst die Blätter verbrennen könnten. Für den Winter könnt ihr die leicht zurückgeschnittene Buntnessel nach drinnen holen und dort überwintern. Sie eignet sich auch prima als Zimmerpflanze, doch ein wenig Vorsicht solltet ihr walten lassen: Habt ihr Haustiere wie Hunde und Katzen solltet ihr darauf achten, dass die Buntnessel unerreichbar für sie ist, da die enthaltenen ätherischen Öle zu Übelkeit und Erbrechen führen könnten, jedoch ist dies noch nicht wissenschaftlich erwiesen. Anders bei Vögeln und Nagern. Bei ihnen führt der Verzehr von Buntnesselblättern tatsächlich zu Vergiftung!

Funkie

Wusstet ihr, dass die Funkie (Hosta) im Jahr 2009 zur Staude des Jahres gekürt wurde? Das ist ja kein Wunder, denn Funkien bringen grüne Freude dorthin, wo nur wenige Zierpflanzen sich hin wagen. Die allermeisten Funkien-Arten gedeihen prächtig an einem schattigen Standort, denn mit ihren großen Blättern fangen sie dort nämlich genügend Licht ein. Manche Arten wie zum Beispiel die Schneefeder-Funkie stehen lieber halbschattig bis absonnig. Schattige Plätze machen ihnen zwar nichts aus, jedoch würden die Blätter bei zu wenig Sonnenlicht ihre helle Zeichnung verlieren. Für den Balkon kann man Funkien in Kübeln mit vorzugsweise mindestens 30 cm Durchmesser kultivieren. Die Rhizome dieser Staude treiben im Frühjahr aus und mit den Jahren werden die Funkien immer buschiger. Einige Arten wachsen zu beachtlicher Größe heran, weshalb man eventuell die Wurzelstöcke ab und an teilen muss. Die meisten Funkien sind super winterfest, jedoch sollte man sie im Kübel gegebenenfalls vor starkem Frost schützen.

Goldnessel

Die auch ‚Gewöhnliche Goldnessel‘ (Lamium galeobdolon) genannte Staude ist während ihrer Blütezeit von Mai bis Juni eine gute Nahrungsquelle für Bienen und Hummeln. Sind ihre gelben Blüten verblüht, ist das jedoch nicht besonders tragisch, denn man kann sich noch lange am hübschen Laub erfreuen. Auch im Winter beehrt uns die Goldnessel mit ihrem Blattschmuck, denn sie ist frosthart und wintergrün. Dabei zieren schöne silbrige Ornamente die Blätter. Am liebsten hat die Pflanze einen halbschattigen bis schattigen Standort. Weil so gut wie alle Bestandteile der Goldnessel essbar sind, muss man sich auch keine Sorgen über Giftigkeit machen.

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Zierkohl in Weiß © Floradania


Gold-Pfennigkraut

Das Pfennigkraut (Lysimachia nummularia) ist eine immergrüne, wüchsige Pflanzenart. Ihre Triebe mit den gelben, pfenniggroßen Blüten – daher der Name – breiten sich rasend schnell teppichartig aus, weshalb Pfennigkraut als dekorativer Bodendecker im Garten sehr beliebt ist. Möchte man sich diese Pflanze für den Balkonkasten holen, würde sich die Sorte ‚Aurea‘, das Gold-Pfennigkraut, gut anbieten, weil diese weniger wüchsig ist. ‚Aurea‘ hat schöne gelb gefärbte Blätter und die hängenden Triebe würden auch in Hängeampeln gut zur Geltung kommen. Gold-Pfennigkraut ist sogar als Zimmerpflanze geeignet. Obendrein muss man sich keine Sorgen um Kinder oder Haustiere machen, denn Pfennigkraut ist ungiftig. Am besten wählt ihr einen halbschattigen bis schattigen Platz.

Kriechender Günsel

Manch einer, der einen Rasen besitzt, würde den Kriechenden Günsel (Ajuga reptans) eher als Unkraut bezeichnen. Nun ja, es stimmt, dass diese teppichbildende Staude sich recht hartnäckig hält, da sie sich sehr schnell über Ausläufer und Selbstaussaat vermehrt. Dies schmälert aber keinesfalls ihren Wert als Zierpflanze. Nicht nur erfreut uns der Kriechende Günsel von April bis Juni mit seinen langen, meist violetten, weißen oder rosa Blütenständen, sondern auch mit seinen wintergrünen Blättern. Diese findet man in den Farben grün über braun bis rot, manche sind sogar mehrfarbig. Die Sorte ‚Mahagoni‘ ist besonders gut für Balkonkästen oder Kübel geeignet. Sie wächst 10 bis 15 cm hoch und ihre glänzenden, intensiv mahagonifarbenen Blätter kommen besonders im Herbst zur Geltung. Vorzugsweise wählt ihr einen halbschattigen Standort. Der Kriechender Günsel ist frostfest bis zu -20°C. Als Heilpflanze werden ihm übrigens schmerzstillende Eigenschaften nachgesagt.

Purpurglöckchen

Die Gattung der Purpurglöckchen (Heuchera) stammt ursprünglich aus Nordamerika. Die wintergrünen Blätter dieser Staude erstrahlen in den verschiedensten Farbtönen wie zum Beispiel rosé, rot, gelb, purpur und vieles mehr. Das Laub ist meist gelappt mit gezahnten oder gekerbten Blatträndern. Obwohl die Blätter des Purpurglöckchens den eigentlichen Zierwert darstellen, kann man sich von ca. Juni bis Juli über die hübschen stielförmigen Blütenstände freuen, dessen Glockenblüten in den Farben weiß oder rosa-rot erblühen. Habt ihr einen halbschattigen Standort, wäre dies ideal, bei mehr Sonne sollte sie besser etwas geschützt stehen. In der Regel sind Heuchera winterfest, jedoch etwas empfindlich gegenüber Frost. In einem Kübel oder Balkonkasten gepflanzt ist es ratsam sie zum Überwintern nah an die Hauswand zu stellen und gegebenenfalls abzudecken. Heuchera sind sowohl für Menschen als auch für eure lieben Vierbeiner ungiftig.

Silberregen

Dichondra argentea, zu Deutsch Silberregen ist eine aus den Subtropen stammende Pflanze mit schönem wasserfallartigem Wuchs, deren Blätter silbrig schimmern. Kein Wunder, dass sie den Namen Silberregen hat. Die stark wüchsigen Triebe können bis zu 2 Meter lang werden, daher eignet sich diese Pflanze wunderbar für Hängeampeln und Balkonkästen, aber auch zur Begrünung von kahlen Stellen auf dem Balkon, wie zum Beispiel Zäune oder Mauern. Außerdem ist der Silberregen sehr pflegeleicht, da er sehr gut mit Hitze und Trockenheit klar kommt und nur mäßig gegossen werden muss. Die mehrjährige Pflanze kann im Haus oder der Wohnung überwintert werden, dabei sollte man die Wasserzufuhr fast komplett einstellen und einen hellen Standort mit 10-15 °C wählen. Ansonsten ist der Silberregen nur einjährig kultivierbar, denn er ist absolut nicht winterfest. Des Weiteren ist der Silberregen ungiftig für Mensch und Tier.

Zierkohl

Kohl als Zierpflanze? Ja richtig, das ist tatsächlich ein Ding. Der Zierkohl ist eng mit dem Gemüse-Kohl verwandt und theoretisch sogar essbar. Ursprünglich aus Westeuropa stammend, hat Brassica oleracea – der wissenschaftliche Name von Zierkohl – auch in unsere Gärten und Balkone eingefunden. Die Blattrosetten sind innen auffällig gefärbt, die Palette reicht von weiß, über gelb, pink bis kräftig violett. Außen sind die Blätter oftmals grün bis blau-grün. Auf jeden Fall wäre Zierkohl ein richtiger Blickfang im Topf oder Balkonkasten neben anderen hübschen Herbstblumen. Die Färbung zeigt sich am intensivsten im Herbst bis Früh-Winter, wenn ihr darauf achtet, dass der Zierkohl einen sonnigen Platz hat. Unbedingt mal ausprobieren!

Zitronenmelisse ‚All Gold‘ und ‚Variegata‘

Die Zitronenmelisse (Melissa officinalis) ist ein duftendes Allround-Talent. Nicht nur ist sie während ihrer Blütezeit von Juni bis August eine Nahrungsquelle für Bienen und Hummeln, sondern man kann sie auch in der Küche als Würzkraut und für Tee verwenden. Unter anderem wird ihr eine heilende Wirkung bei Magen-Darm-Beschwerden, innerer Unruhe und Einschlafproblemen nachgesagt. Zitronenmelisse kann mitunter ein Kräuterbeet regelrecht zuwuchern, doch im Topf, Kübel oder Balkonkasten kultiviert, kann ihr gut Einhalt geboten werden. Die Sorte ‚All Gold‘ überzeugt mit ihren leuchtend gelben Blättern, jedoch sollte man darauf achten, dass sie nicht die volle Sonne abbekommt. Habt ihr einen vollsonnigen Balkon eignen sich da eher andere Sorten, wie zum Beispiel die Sorte ‚Variegata‘. Diese ist mit ihren gelb panaschierten Blättern ein echter Hingucker. Wie auch ihre Schwesternsorte ist sie stark wüchsig und braucht tatsächlich nicht viel Pflege. Zitronenmelissen sind in der Regel frosthart, im Topf oder Kübel sollten sie im Winter jedoch besser nach drinnen geholt werden oder ihr stellt sie nah an die Hauswand.