Vielseitige Nachtschattengewächse
Botanisch gesehen gehören Petunien zu den Nachtschattengewächsen – so wie Tomate, Kartoffel und Tabak. Weltweit unterscheiden Experten derzeit 16 Petunien-Arten. Besondere Hingucker sind Hänge-Petunien, die sich wie ein Wasserfall über den Gefäßrand ergießen. Das Laub der Nachtschattengewächse ist übrigens giftig.
Petunien lassen sich in verschiedenen Farben miteinander kombinieren. Aber auch mit anderen Zierpflanzen wie Eisenkraut, Elfenspiegel, Männertreu, Salbei, Tagetes, Vanilleblume und Ziergräsern geben sie ein tolles Ensemble in Kübel und Kasten ab. Erlaubt ist, was gefällt – solange die Pflanzpartner grundsätzlich dieselben Ansprüche an Standort und Pflege stellen. Die Experten im Gartenfachhandel beraten dazu gern.
Ein Blütenmeer auf Balkon und Terrasse
Für ein wahres Blütenmeer sorgen Kombinationen von Petunien und Zauberglöckchen. Aufgrund der ähnlichen Optik rechnete man die blühfreudige Zuchtform lange Zeit zur Gattung Petunia. Inzwischen bilden Zauberglöckchen jedoch als Calibrachoa eine eigene Gattung innerhalb der Nachtschattengewächse. Ein Erkennungsmerkmal: Ihre kelchförmigen Blüten sind eher flach und klein. Außerdem kommen viele Sorten besser mit Wind und Regen zurecht.
Zauberglöckchen gibt es inzwischen ebenfalls in vielen kunterbunten Variationen, in ein- und zweifarbigen Züchtungen. Sie lassen sich ähnlich kombinieren wie ihre großen Schwestern. Auch als Unterpflanzungen mancher Hochstämmchen können sie sich eignen.
Petunien und Zauberglöckchen richtig pflegen
Petunien und Zauberglöckchen sind pflegeleichte Zierpflanzen. Da sie frostempfindlich sind, kauft man sie am besten vorgezogen im Gartenfachhandel und pflanzt sie nach den Eisheiligen ab Mitte Mai. Da bei Calibrachoa und Petunien häufig eine Vergilbung aufgrund von Eisenmangel auftritt, empfiehlt sich entweder eine Pflanzung in spezielle strukturstabile Petuniensubstrate oder in Beet- und Balkonerden mit einem hohen Tongehalt. Die Nachtschattengewächse benötigen einen sonnigen Standort, der nicht zu heiß ist. Die Erde sollte stets leicht feucht sein: Trockenheit bekommt ihnen ebenso wenig wie Staunässe. Daher gilt es, sie regelmäßig ausreichend zu gießen und für eine gute Drainage zu sorgen.
Damit die Pflanzen bis zum ersten Frost fortlaufend blühen, benötigen sie eine regelmäßige Düngung. Zu Beginn kann man Langzeitdünger in die Blumenerde geben, aber auch hier können im Laufe des Sommers weitere Flüssigdüngergaben notwendig werden. Ein spezieller eisenhaltiger Petunien-Flüssigdünger verhindert den leicht auftretenden Eisenmangel. Mit dem Düngemittel sollte ab der sechsten Woche nach dem Pflanzen regelmäßig nachgedüngt werden. Bei Petunien empfiehlt es sich zudem, Verblühtes auszuputzen, damit sich weiter neue Blüten bilden. Bei Calibrachoa ist ein Ausputzen in der Regel nicht nötig. Ein regelmäßiger leichter Rückschnitt kann bei einigen Sorten jedoch anregend auf die Blütenbildung wirken.
Text und Bild: GMH/FGJ