Passende Kräuter für den Südbalkon
Duftende Kräuter auf dem Balkon sorgen nicht nur für eine Wohlfühloase in heimischen Gefilden, sondern können auch auf vielfältige Weise die Küche bereichern. Doch welche Kräuter sind die richtigen für einen sonnigen Südbalkon? Wir zeigen, welche Kräuter es gerne sonnig und warm mögen und somit perfekt für einen Südbalkon geeignet sind.
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Der italienische Klassiker: Oregano
Was wäre eine klassische Pizza Margherita oder eine fruchtige, italienische Tomatensauce ohne Oregano? Richtig, der Genuss wäre nur halb so groß. Der zu der Familie der Lippenblütler gehörende Oregano kommt ursprünglich aus der Mittelmeerregion und zeigt sich dort als buschartiges Kraut in Gärten oder wildlebend in der Landschaft verbreitet. Kleine, zierliche Blätter zeichnen das südländische Kraut aus, welches zwischen Juli und September weiß bis zartrosa blüht. So holt man sich nicht nur eine wunderbare Duftwolke auf den Balkon, sondern auch den Genuss einer zierlichen Blütenpracht. Je nach Art kann das mediterrane Gewächs eine Wuchshöhe von bis zu 65 cm erreichen und ist dank seiner Robustheit sogar winterhart.
Gut abgedeckt können frostige Temperaturen bis zu -15 °C überstanden werden, sodass einer mehrjährigen Lebensdauer nichts im Wege steht. Wie bei vielen mediterranen Kräutern ist der Wasserbedarf eher gering. Trockenphasen stellen so zwar kein Problem dar, Staunässe sollte jedoch unbedingt vermieden werden. Im Hinblick auf die Bodenbeschaffenheit sollte ein eher nährstoffarmer, jedoch kalkhaltiger Boden ausgewählt werden. Tipp: Wenn man den Oregano selbst aussäht, ist zu beachten, dass er ein Lichtkeimer ist.
Die Saat wird lediglich auf die Erde gestreut. Anschließend fangen die kleinen Samen durch den Lichtreiz an zu keimen, sodass ein Bedecken mit Erde nicht notwendig ist. Kommt es dann zur Erntezeit, ist das würzige Kraut sowohl frisch als auch getrocknet ein wahrer Gaumenschmaus, wobei der Oregano zu den wenigen Kräutern gehört, deren Aromen durch die Trocknung intensiviert werden!
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Eine Wohltat in Speis und Trank: Salbei
Ob für Speis oder Trank, Salbei gilt hierzulande als wahres Wundergewürz und ist durchaus in der Lage, den Balkon in ein Duftmeer zu verwandeln. Das der Familie der Lippenblütler angehörende Kraut stammt ursprünglich aus dem Mittelmeerraum und fühlt sich dementsprechend wohl in sonnigen Gefilden.
So ist es nicht ungewöhnlich, dass frostige Temperaturen kein gutes Klima für den Salbei darstellen. Während einige Salbeiarten durch Tannenreisig und Vlies gut vor der Winterkälte geschützt werden können, wünschen sich andere Arten ein frühzeitiges Winterquartier. Ansonsten gilt der Salbei als sehr genügsam: Er ist ein sparsamer Wasserverbraucher und mag keine Staunässe.
Gleichzeitig benötigt er wenig Nährstoffe, sodass die Erde des Balkonkastens gerne mit Sand vermischt werden kann. Mit einer Varianz von 1000 Arten strotzt der Salbei geradezu vor Vielfältigkeit. Sein intensiver Duft kommt besonders zur Geltung, wenn die weichen Blätter zwischen den Fingern zerrieben werden. Er kann frisch oder getrocknet Gerichte und Getränke verfeinern. Neben der Verwendung in der Küche hilft Salbei auch bei Erkältung und ist somit ein echter Alleskönner im Balkon Kräutergarten!
Mediterraner Genuss: Rosmarin
Ob Portugal, Spanien, Italien oder Griechenland: Der Rosmarin ist ein echter Mittelmeerfan und fühlt sich im Süden sehr wohl. Wie auch Salbei und Oregano gehört er zu der Familie der Lippenblütler und zeigt seinen Familienstamm zwischen März und Mai durch zartlila, hellblaue oder weiße Blüten. Lebt der Rosmarin in seiner natürlichen Umgebung, können Wuchshöhen von bis zu 2 m erreicht werden. Auf dem heimischen Balkon hingegen, muss lediglich mit einer Wuchshöhe von bis zu 70 cm gerechnet werden. Aus den Küstenregionen im Bereich des Mittelmeers stammend, sind steinige Böden und Steinhänge besonders attraktiv für das nadelförmige Kraut. Der damit zusammenhängende kalkhaltige und nährstoffarme Boden ist auch in nordischen Gefilden Voraussetzung für das Wohlergehen des Rosmarins.
Bei lehmigen Böden empfiehlt sich eine Mischung mit Sand oder anderen mineralischen Substraten. Im Hinblick auf die meist frostigen Temperaturen im Winter ist beim Rosmarin Vorsicht geboten. Bei unzureichendem Schutz geht der wärmeliebende Strauch schnell ein, sodass er mit Reisig oder Vlies vor Frost, aber auch vor starker Wintersonne geschützt werden sollte.
Der Rosmarin gehört zu den wintergrünen Pflanzen. Seine Nadeln können durch starke Sonneneinstrahlung in Verbindung mit Frost jedoch Feuchtigkeit verlieren. Aus dem gefrorenen Boden kann das verdunstete Wasser nicht zurückgewonnen werden, sodass der Strauch vertrocknet. Besonders winterhart ist beispielsweise der Rosmarin Arp. Er ist sehr robust und verträgt Temperaturen bis zu -22 °C. Wie auch bei der übrigen Familie der Lippenblütler ist nur ein mäßiger Wasserbedarf zu erfüllen. Während Trockenperioden keine Probleme darstellen, ist der Rosmarin kein Fan von „nassen Füßen“, sodass Staunässe unbedingt vermieden werden sollte.
Schon gewusst? Rosmarin ist bekannt für seine ätherischen Öle. Durch eine große Anzahl an Öldrüsen an den nadelförmigen Blättern werden ätherische Öle abgesondert, die zur Kühlung der Pflanze dienen. Gemeinsam mit kleinen weißen Haaren auf der anderen Seite des Blattes bilden diese natürlichen Vorrichtungen einen Schutz gegen das Verdunsten.
Ein wahres Wunderheilkraut: Thymian
Wie auch die oben beschriebenen Kräuter gehört der würzige Thymian zu der Familie der Lippenblütler und fühlt sich im Süden außerordentlich wohl. In Spanien, Frankreich und Italien zeigt sich das gesunde Kraut gerne auch in freier Wildbahn, während es im hohen Norden eher selten in der Natur zu finden ist.
Umso beliebter ist die Anzucht im Topf oder auf dem Balkon. Zwischen Juni und Oktober glänzt der Thymian mit zartrosa Blüten und trägt dabei ein Kleid aus eher kleinen Blättern. Die Wuchshöhe hängt stark von der ausgewählten Art ab. Die Auswahl ist bei 300 bis 350 verschiedenen Arten aber gar nicht so einfach. Wer es klein mag, entscheidet sich zum Beispiel für einen kriechenden Thymian mit einer Wuchshöhe von bis zu 10 cm. Ein aufrecht wachsendes Kraut wird hingegen bis zu 40 cm hoch.
Wohl fühlt sich der Thymian in sandigen Böden, auf Steinhängen sowie in wasserdurchlässigen Substraten mit wenig Nährstoffen. Dabei ist der Wasserbedarf eher gering, auch der Thymian ist kein Fan von Staunässe. An heißen Tagen genießt er hingegen eine ausgiebige Dusche unter der Gießkanne. Nach langen und warmen Sommermonaten ist der „echte Thymian“ durchaus winterhart, freut sich jedoch bei sehr frostigen Temperaturen über einen Winterschutz aus Reisig.
Schon gewusst? Thymian wird aufgrund seiner vielseitigen Heilwirkung gerne als Heilpflanze genutzt. Besonders positiv ist die Wirkung auf die Atemorgane. So kann neben der Heilung von Bronchitis- und Erkältungserkrankungen auch die Heilung von Magen- und Verdauungsbeschwerden sehr gut durch Thymian unterstützt werden.
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